Milch ist in Deutschland ein beliebtes Nahrungsmittel. Doch warum ist die Milch weiß, wenn die Kuh doch grünes Gras frisst? Haben Sie sich das auch schon gefragt? Das klingt auf den ersten Blick doch nicht ganz logisch. Zweifelsfrei sind in der Milch wichtige Nährstoffe enthalten, wie Eiweiß, Fette, Mineralstoffe und Vitamine. Doch auch daher muss ja nicht zwangsläufig die weiße Farbe kommen. Die Farbe der Milch ist auch nicht davon abhängig ob es Frischmilch, H-Milch oder Kondensmilch ist.
Was ist überhaupt Milch genau?
Um die Frage klären zu können, warum die Milch eine weiße Farbe hat, muss man erstmal den Aufbau der Milch verstanden haben.
Kuhmilch besteht aus:
- über 85% Wasser
- 5% Kohlenhydrate (vorrangig aus Zucker)
- 5% Fett (kann je nach Milchart leicht variieren. Im Supermarkt ist meistens der Fettanteil reduziert)
- 3% Eiweiß
- 1% Mineralstoffe (Hauptsächlich Calcium, Eisen Natrium und Magnesium)
- Verschiedene Vitamine (z.B. A, D, E, K, B1, B6, B12)
Wie man unschwer erkennen kann, besteht die Milch aus vielen verschiedenen kleinen Teilchen, wovon natürlich der Hauptanteil das Wasser ist. Milch ist eine Emulsion, das heißt ein fein verteiltes Gemisch aus zwei Flüssigkeiten, die sich normalerweise nicht mischen lassen. Ein weiteres Beispiel für eine Emulsion wäre Mayonnaise.
In der Milch schwimmen nun die kleinen Fetttröpfchen, welche sich nicht in Wasser lösen lassen (Emulsion). Diese Emulsion ist bei der Rohmilch nicht wirklich stabil und das Fett setzt sich oben ab. Daher wird die Milch bevor sie in den Handel kommt homogenisiert. Das heißt die Fetttröpchen werden zerkleinert auf einen Durchmesser von einem Bruchteil eines Mikrometers. So können sich die Fetttröpfchen besser in der Milch verteilen.
Warum ist Milch nun weiß?
Anders als reines Wasser ist die Milch weiß. Das liegt daran, dass in der Milch wie oben erwähnt viele Millionen kleine Fetttröpfchen sind. Fällt nun Licht auf die Milch so wird das Licht an der Oberfläche der Fettteilchen reflektiert und gestreut. Allein aber durch die Reflexion und Streuung muss noch nicht die Farbe Weiß entstehen. Das liegt daran, dass die Teilchen alle möglichen Wellenlängen reflektieren und somit entsteht weißes Licht.
Am besten versteht man dies, wenn man sich den Regenbogen als Beispiel nimmt. Die Farbe weiß setzt sich aus allen Regenbogenfarben zusammen. Ist nun ein Gegenstand grün, z.B. Gras, so „schluckt“ das Gras das ganze Licht bis eben auf das Grüne. Die Milch, bzw. besser gesagt die Fettteilchen „schlucken“ gar kein Licht und daher erscheint die Milch weiß.
Die Kuh kann also ruhig grünes Gras fressen, das hat überhaupt nichts mit der Milchfarbe zu tun. Durch das Gras kann die Kuh aber Milch produzieren, die wir dann trinken können.